
Schaltpläne stellen Schaltungen mithilfe von Symbolen und Bezeichnungen grafisch dar. So können Elektronik Schaltpläne sowohl einfach als auch komplex mit einer Vielzahl an Seiten aufgebaut sein. Mitunter entspricht der Schaltplan einem Stromlaufplan, welcher in diesem Ratgeber noch detaillierter betrachtet wird. In vielen anderen Fällen hat der Begriff Schaltplan aber eine etwas andere Bedeutung, der es erforderlich macht, dass man Elektroschaltpläne richtig lesen und verstehen kann. Nur so können schwerwiegende Fehler bei der Installation vermieden werden. Häufig ist das Wort „Schaltplan“ ein Sammelbegriff, welcher verschiedene Pläne umfasst. Arten von Schaltplänen sind dann zum Beispiel der Installationsplan, der Übersichtsplan und der Stromlaufplan. Sie besitzen jeweils unterschiedliche Funktionen, die ebenfalls im weiteren Verlauf des Ratgebers erläutert werden. Was findet man in Schaltplänen? Wie lassen sie sich einfach und richtig lesen? Worin unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Schaltplänen? Im folgenden Beitrag beantworten wir diese und viele weitere grundlegende Fragen rund um das Thema Schaltplan.
Warum ist es wichtig, Schaltpläne richtig lesen zu können
Schaltpläne gibt es für alle Arten elektrischer Systeme: beispielsweise für die elektrische Versorgung in Häusern, für Fahrzeugelektronik und elektronische Produktionsmaschinen. Einen Schaltplan lesen zu können, kann dazu beitragen, ein elektrisches System aufzubauen, es zu reproduzieren, zu reparieren oder zu ergänzen. Die Funktion des Schaltplans beim Aufbau eines elektrischen Systems sowie bei Reparaturen und Ergänzungen lässt sich gut an der Elektroinstallation in Häusern und Wohnungen erläutern.
Für die Neuinstallation eines elektrischen Systems zeigen die Pläne jedem, der sie lesen kann, die vorgesehene Position von Schaltern, Lampen und Steckdosen, sowie die Art der Schaltung. Das z. B. Wechsel- oder Kreuzschaltung, die Art der Kabel und die Verbindung der Betriebsmittel mit der Stromversorgung. In diesem Fall sind sie die Anleitung, wie die Elektroinstallation im Neubau aufzubauen ist.
Auch bei Reparaturen und Erweiterungen an der Elektroinstallation von Bestandsbauten helfen sie dabei, die Schaltungen schnell zu erfassen. Damit können sie dazu beitragen, dass elektrische Bauteile planvoll ergänzt werden und dass Reparaturen fehlerfrei und in möglichst kurzer Zeit abgeschlossen werden. Einen Schaltplan lesen zu können, ist natürlich für den Profi wichtig. Aber auch für Laien kann es sinnvoll sein, wenn es um Geräte oder die Hausinstallation geht. Sie können dann eher nachvollziehen, was Fachleute ihnen vorschlagen, und so ggf. ein Gespräch auf Augenhöhe mit den Spezialisten führen.
Grundlagen: Welche Symbole und Begriffe sind auf Schaltplänen zu finden?
Wer einen Schaltplan lesen möchte, sollte sich zunächst einen Überblick darüber verschaffen, welchen Regeln die Schaltzeichen der Elektrotechnik und Kennzeichnungen auf dem Plan oder den Plänen folgen. Wichtig bei komplexen Schaltplänen, die aus vielen Einzel-Dokumenten bestehen: Zunächst sollte man sich einen Überblick über das verschaffen, was vorhanden ist. Sind Leseregeln vorhanden, sollten sie mit das Erste sein, was man sich anschaut.
Bei komplexen Schaltsystemen ergeben die einzelnen Teile des Schaltplans gemeinsam ein vollständiges Bild von einem elektrischen System. Der Schaltplan beginnt dann häufig mit einem Deckblatt, einem Inhaltsverzeichnis und Leseregeln. Anschließend folgen Teile wie ein Übersichtsschaltplan und ein Stromlaufplan, wobei die konkrete Zusammensetzung der Schaltpläne sich von Fall zu Fall unterscheidet, abhängig von der Art und Größe des darzustellenden elektrischen Systems.
Mit diesem Grundwissen kann man sich an die weniger komplexen Plänen wagen und sich dann nach und nach mit den komplexeren beschäftigen. Das bedeutet: Erst kommen Pläne wie der Installations- oder Übersichtsschaltplan, dann der Stromlaufplan.
Tipps und Tricks für das Lesen von Schaltplänen
Gerade komplexe Schaltpläne wirken schnell überfordernd, wenn man ihre Gesamtheit sieht. In diesem Fall, sollte man ins Detail gehen und dem Stromverlauf folgen, damit man sich den Schaltplan Stück für Stück erschließen kann, um am Ende Elektroschaltpläne lesen und verstehen zu können.
Welche Symbole und Begriffe findet man auf Schaltplänen?
Schaltzeichen für Schaltpläne gibt es für typische elektrische Bauteile wie Schalter, Dioden, Widerstände, aber auch für Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Backofen oder Gefriertruhen. Letztere sind insbesondere beim Installationsplan wichtig, um die Positionierung der einzelnen Geräte in Räumen einer Immobilie darzustellen. Abhängig von der Art des Schaltplans können Symbole variieren.
Wichtige Schaltzeichen für elektronische Bauteile sind zum Beispiel:

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie liest man einen Schaltplan richtig?
Besonders wichtig für die Lesbarkeit von Schaltplänen sind Zeichen und Beschriftungen, die vor allem mit den Plänen arbeitenden Menschen verstanden werden müssen. Aus diesem Grund sind Normen entscheidend, die Zeichen und Beschriftungen von Schaltplänen möglichst vereinheitlichen. Folgende Normen gehören zu den wichtigsten, die dazu beitragen, einen Schaltplan lesen zu können:
DIN EN 60617
Die DIN EN 60617 vereinheitlicht grafische Symbole im Schaltplan. Das bedeutet: Auf Schaltplänen, die sich an dieser Norm orientieren, werden Bauteile mit den in der Norm vorgegebenen Zeichen symbolisiert.
DIN EN 81346-2
Die DIN EN 81346-2 ist der Nachfolger der Norm DIN EN 61346-2 und definiert, wie elektrische Bauteile in Schaltungen gekennzeichnet werden. Ein „R“ steht zum Beispiel in beiden Normen für Widerstände, ein „S“ für Schalter. Aber es gibt auch Unterschiede. Lampen werden in der alten Norm mit „H“ und in der neuen mit „E“ gekennzeichnet.
DIN EN 61082
Diese Norm enthält Regeln, wie Informationen in Dokumenten dargestellt werden sollen. Sonderregeln gibt es für Schaltpläne, Tabellen und Zeichnungen in der Elektrotechnik. Die Norm regelt zum Beispiel die Darstellung elektrischer Verbindungen.
DIN EN 61355
Sie formuliert Regeln für die „Klassifikation und Kennzeichnung von Dokumenten für Anlagen, Systeme und Einrichtungen“. So beginnt die Kennzeichnung eines allpoligen Schaltplans aus der Elektrotechnik mit der Buchstaben-Kombination „EFS“. „E“ steht für Elektrotechnik, „F“ für „Funktionsbeschreibende Dokumente“ und „S“ für „Schaltkreisdokumente“.
IEC 60757 und VDE 0100-510
Die beiden Normen IEC 60757 und VDE 0100-510 behandeln die Farbcodierung von Kabeln. Während die VDE 0100-510 festlegt, welche Farben für welche Kabel verwendet werden sollen, definiert die IEC 60757 Kurzzeichen für Farben in der Elektrotechnik. „BN“ steht zum Beispiel für Blau. Aber Achtung: Die Norm VDE 0100-510 gilt nicht für alle Anwendungsfälle. Für Kabelfarben in Kraftfahrzeugen dient beispielsweise die DIN 72551. Verbindlich ist diese Norm für Autohersteller allerdings nicht.
Natürlich richtet sich nicht jeder Schaltplan weltweit nach den hier aufgeführten Normen. Wer etwa einen aus den USA stammenden Schaltplan lesen möchte, wird höchstwahrscheinlich mit Zeichen aus dem ANSI-Standard Y32 (IEEE Standard 315) konfrontiert. Sie unterscheiden sich von den europäischen Standards. Ein Beispiel dafür sind die Zeichen für Widerstände:

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