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In unserer globalisierten Wirtschaft geht nichts ohne fein aufeinander abgestimmte Lieferketten. Der gesamte Prozess von der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Auslieferung der Produkte ist komplex und von vielen Einflussfaktoren abhängig. Unser Ratgeber klärt die wichtigsten Fragen rund um Lieferketten bzw. Supply Chains.
Was versteht man unter Supply Chain?
Eine Lieferkette (Englisch = Supply Chain) umfasst per Definition den Prozess von der Bestellung über die Lieferung bis hin zur Bezahlung der Produkte oder Dienstleistungen. Darüber hinaus umfasst eine Lieferkette die Planung, Durchführung und Kontrolle aller Aktivitäten, die notwendig sind, um Rohstoffe, Materialien und den notwendigen Informationsaustausch zwischen Geschäftspartnern zu bewerkstelligen.
Was gehört alles zur Supply Chain?
Das Lieferkettenmanagement / Supply Chain Management schließt alle Instrumente ein, die für den Aufbau und die Verwaltung der Logistikkette über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg notwendig sind.
Was ist eine Lieferkette?
Was sind wichtigsten Phasen einer Lieferkette? Was versteht man unter einer Lieferkette? Per Definition umfasst eine Lieferkette folgende vier Phasen:
- Beschaffungsphase: Erwerb der für die Produktion benötigten Rohstoffe und ggf. Nebenprodukte. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass eine Planung, sowie ständige Prüfung und Koordination der Verfügbarkeit erfolgt.
- Herstellungsphase: Darunter fallen alle Prozesse zur Erstellung bzw. Ausarbeitung der Waren vom eigentlichen Rohstoff zu einem Produkt, das in der Serie benötigt wird. Am Beispiel der Automobilindustrie fallen in diese Phase z. B. Stahlbleche, die per Kaltverformung zu Karosserieteilen veredelt werden. Ein weiteres Beispiel für eine Lieferkette in der Automobilindustrie sind elektronische Komponenten, etwa Computerchips, die von einem Auftragsfertiger zugeliefert und später in einem Automobil verbaut werden.
- Lagerung: Als zentrale Phase einer Supply Chain oder Lieferkette umfasst dieser Prozessschritt nicht nur die Einlagerung fertiger Produkte, sondern auch eine Kontrolle der Produktionsmenge und der Qualität der hergestellten Produkte.
- Lieferung / Distribution: Die vierte Phase der Lieferkette reicht von der Auslieferung der Produkte vom Warenlager bis zur Anlieferung beim Kunden / Endkunden.
Was sind globale Lieferketten?
Als Ergebnis der weltweiten Globalisierung sind auch die heutigen Lieferketten weitestgehend internationalisiert und von einer tiefen Verflechtung der Partnerunternehmen gekennzeichnet.
Egal ob es sich um Rohstoffe, Endprodukte oder Dienstleistungen handelt: Eine Lieferkette zwischen China und Deutschland oder eine Lieferkette zwischen den USA und Kanada bestimmt nicht nur die Produktion und Distribution von Waren, sondern hat einen enormen Einfluss auf die gesamte Wirtschaft, die Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt auf die Umwelt.
Umso wichtiger ist es, dass Nachhaltigkeit in der Lieferkette immer wichtiger wird. Transportwege werden hierzu, wenn möglich, verkürzt, benötigte Rohstoffe unter umweltverträglicheren Bedingungen abgebaut und Arbeitsbedingungen auf Druck von Politik, Kunden und Unternehmen hin, verbessert. Zu den weiteren, großen Herausforderungen im Bereich der Supply Chain zählen unter anderem Angriffe auf Lieferketten, z. B. mittels Software-Manipulation oder durch eine Infizierung mit Malware.
Warum waren durch Corona die Lieferketten gestört?
Die weltweiten Auswirkungen von Corona auf die Lieferketten machten sich unter anderem dadurch bemerkbar, dass die Produktion und der Warennachschub ins Stocken gerieten. Hier zeigte sich auch drastisch, welchen negative Effekte eine hohe Nachfrage bei einer deutlich verringerten Produktions- und Transportkapazität nach sich ziehen kann.
So führten zeitweilige Firmenschließungen zu einer Verknappung wichtiger Rohstoffe / Ausgangsmaterialien, der unter anderem auch zu einem Mangel an medizinischen Produkten führte. So zum Beispiel zu einer schlechten Verfügbarkeit von FFP-2 Masken, die nur in geringen Mengen oder zeitweise gar nicht verfügbar waren.
Somit ist und war Corona nicht nur ein Stresstest für globale Lieferketten, sondern zeigte auch auf, wie schwer eine Versorgungssicherheit mit Waren und Produkten im Falle einer globalen Krise aufrechtzuerhalten ist.
Welche Branchen und Produkte betrifft das besonders?
Wird eine Lieferkette unterbrochen, kann es für die betroffenen Firmen und für ganze Industriezweige erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. So auch bei Unternehmen, die selbst keine großen Lagerkapazitäten besitzen und dementsprechend nur wenig Material und Rohstoffe vorhalten. Da diese Unternehmen auf just in time Lieferungen angewiesen sind, kann es bei Produktionsengpässen oder Lieferschwierigkeiten bei einem Zulieferer dazu führen, dass die eigene Produktion nicht aufrechterhalten werden kann.
Rahmenaufträge – Damit gehören Lieferprobleme der Vergangenheit an
Um der Problematik mit den Lieferketten und den damit verbundenen Problemen in der Fertigung können sie mit Rahmenaufträgen entgegenwirken.
Was sind Rahmenaufträge?
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Was versteht man unter Supply Chain Management?
Ohne ein zielgerichtetes Supply Chain Management (SCM) lässt sich eine effiziente Lieferkette nicht aufrechterhalten.
Unter den Begriff SCM fallen alle Maßnahmen, die zum Aufbau und zur Verwaltung über den gesamten Prozess der Wertschöpfungskette ergriffenwerden, um Märkte und Kund*innen fortlaufend und zeitnah mit Dienstleistungen, Gütern und Endprodukten zu versorgen.
In Abgrenzung zur Logistik obliegt dem Supply Chain Management der gesamte Prozess von der Auftragsabwicklung bis hin zu Bezahlung der Aufträge. Eine just in time Lieferung fußt dabei immer öfter auf einer digital Supply Chain, die eine intelligente Lieferkette mittels gemeinsamer Schnittstellen und ständigem Informationsaustausch erst möglich macht.
Das oberste Ziel ist eine hohe Versorgungssicherheit auf Seiten der Zulieferer und Produzenten, das ein gleichzeitiges Supply Chain Risk Management (SCRM) erforderlich macht. Das Supply Chain Risk Management umfasst unter anderem eine Bewertung, Identifizierung und Verringerung von etwaigen Risiken entlang der gesamten Lieferkette.
Was ist das Ziel von Supply Chain Management?
Der Fokus beim Supply Chain Management (SCM) liegt darauf, eine Lieferkette unter Berücksichtigung der eigenen Geschäftsabläufe zu optimieren. Besonderes Augenmerk liegt darauf:
- anfallenden Kosten und etwaige Probleme in einer Lieferkette zu verringern
- die Qualität der Waren und Produkte zu verbessern bzw. auf einem hohen Level zu halten.
Auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sowohl Kunden als auch Endverbraucher sind mittlerweile sensibilisiert, wenn es um den ökologischen Fußabdruck geht, den Unternehmen im Rahmen der Produktion und des Transports hinterlassen. Das ist auch ein Grund dafür, dass Firmen nicht nur in Maßnahmen für eine sichere Lieferkette, sondern auch zunehmend in eine grüne Lieferkette investieren.
Die Maßnahmen, die hierzu ergriffen werden, beschränken sich nicht allein darauf, kurze Transportwege innerhalb der Lieferkette zu etablieren. So wird mittlerweile auch kräftig in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft investiert, die es sich unter anderem zum Ziel setzt, Ressourcen zu schonen, Verpackungsmüll zu vermeiden und Recycling in den Vordergrund zu stellen.
Auf Firmenseite ist es eine der wichtigsten Fragen überhaupt: Wie lassen sich Kosten in der Lieferkette einsparen? Neben optimierten Einkaufsbedingungen und direkter Kommunikation mit den Lieferanten, ist hierzu natürlich auch großes Verhandlungsgeschick notwendig.
Ein diplomatisches Vorgehen ist auch an anderer Stelle unumgänglich: Sowohl Politik, die Kunden als auch die beteiligten Partner verlangen heutzutage danach, einen detaillierten Einblick in die Transport- und Produktionsbedingungen zu erhalten. Neben den Arbeitsbedingungen stehen auch ökologische Aspekte auf dem Prüfstand, die insgesamt zu einer deutlich größeren Transparenz innerhalb der Lieferkette führen.
Darunter fallen unter anderem auch Konformitätserklärungen, die bspw. von Zulieferern erfüllt werden müssen.
Doch was genau ist zum Beispiel eine REACH Konformitätserklärung und was bedeutet sie für Firmen, Zulieferer und Endkunden?
Die bereits am 1. Juni 2007 in Kraft getretene EG-Verordnung Nr. 1907/2006, die auch unter dem geläufigeren Begriff REACH-Verordnung („REACH“ steht dabei für Registration, Evaluation, Autorisation and Restriction of Chemicals) bekannt ist, regelt den Umgang mit chemischen Stoffen in Zubereitungen und Erzeugnissen.
Das Ziel der Verordnung: Die Verwendung chemischer Stoffe soll jederzeit und detailliert nachvollziehbar sein, und zwar vom Hersteller bis hin zum Endkunden. So wird die Verwendung gefährlicher und gesundheitsschädlicher Stoffe nicht nur weitestgehend unterbunden, sondern es kann auch jederzeit nachvollzogen werden, in welchem Produktionsschritt bestimmte Chemikalien zum Einsatz kommen.
Was ist eine RoHS Konformitätserklärung?
Im Gegensatz zur REACH-Verordnung umfasst die RoHS-Richtlinie (Die Abkürzung steht für Restriction of Certain Hazardous Substances) alle Maßnahmen zur Beschränkung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Die RoHS-Richtlinie ist Bestandteil der EU-Richtlinie 2011/65/EU.
Beispiel: Ist ein elektronisches Gerät oder eine Werkzeug RoHS-zertifiziert, bestätigt der Hersteller, dass die erlaubte Höchstgrenze an umweltschädlichen und schwer zu entsorgenden Gefahrstoffen in seinem Produkt nicht überschritten wird. Hierunter fallen unter anderem gesundheitsschädliche Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Quecksilber, und sechswertiges Chrom.
Was ist der Unterschied zwischen Logistik und Supply Chain?
Eine Lieferkette, bzw. eine Supply Chain kommt nicht ohne eine effiziente Logistik aus. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen Supply Chain und Logistik. Während sich die Logistik damit befasst, eine optimale Verwaltung der Waren und Güter- und der dazu benötigten Informationsflüsse innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, bezeichnet die Supply Chain und das dazu notwendige Management der alle Maßnahmen, die zur Verwaltung der gesamten Liefer- bzw. Versorgungskette (vom Zulieferer bis zum Endkunden) notwendig sind.
Exkurs: Lieferkettengesetz
Das Lieferkettengesetz dient unter anderem dazu, soziale Mindeststandards bei der Produktion und dem Transport von Produkten, Gütern und Dienstleistungen zu gewährleisten. Für die Unternehmen verbietet es sich durch diesen gesetzlichen Rahmen, Erzeugnisse zu verwenden, die unter Zwangs- und Kinderarbeit hergestellt werden. Das in Deutschland am 25. Juni 2021 gebilligte Lieferkettengesetz dient so dem Schutz der Menschenrechte. Ein Entwurf für das EU Lieferkettengesetz wurde Anfang 2022 auf den Weg gebracht.
Was ist das Lieferkettengesetz?
Der Entwurf für das EU Lieferkettengesetz stellt einen rechtlichen Rahmen dar, der den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt entlang der globalen Supply Chains verbessert. Per Definition soll dieses Lieferkettengesetz dazu führen, dass Unternehmen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Umweltschäden unterbinden und bei einer Zuwiderhandlung mit Bußgeldern und Strafmaßnahmen belegt werden können.
Warum braucht es ein Lieferkettengesetz?
Kritik schlägt dem Lieferkettengesetz zum größten Teil von wirtschaftlichen Interessengruppen entgegen, die die Unternehmen bspw. nicht in der Pflicht sehen, notwendige, politische Veränderungen in den jeweiligen Produktionsländern mitzutragen.
- Pro Lieferkettengesetz: Faire Bezahlung und menschenwürdige Produktion unter Beachtung der Menschenrechte.
- Contra Lieferkettengesetz: Negative Folgen für die Wirtschaft beispielsweise durch schwer zu kontrollierende juristische Konsequenzen.
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